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Mutter-Kind-BüroBei Sanitär Stracke in Menden geht der Nachwuchs mit zur Arbeit
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Home Office mal andersherum: Beim Mendener Sanitär- und Heizungstechnikbetrieb Stracke arbeitet nicht die Mutter von zu Hause aus, sondern das Kind kommt einfach mit ins Büro. Die Kollegen freut das – und die Kundschaft auch. Die Idee hatte übrigens der Chef selbst, denn er hat das mit seinen Kindern früher selbst so gemacht. Vom Mutter-Kind-Büro profitieren alle – die Kinder, die Eltern, die Kollegen/-innen, das Unternehmen und natürlich die Arbeit. 

Praxisbeispiel

Mutter-Kind-Büro

In der Verwaltung von Sanitär- und Heizungstechnik Helmut Stracke e.K. in Menden gibt es ein Mutter-Kind-Büro, das derzeit von Mitarbeiterin Eva Timmermann und ihrem einjährigen Sohn genutzt wird. Noah ist direkt dabei – im Büro, in dem auch die Kolleginnen sitzen. Seine Mutter ist  Bürokauffrau und arbeitet in Teilzeit bis 13 Uhr, sodass ihr Kind zum Mittagsschlaf wieder zu Hause ist. Noah ist bereits das zweite Kind im Mutter-Kind-Büro bei Sanitär Stracke: Eva Timmermann hat schon ihre Tochter Yvaine mit zur Arbeit gebracht, als sie noch nicht in die Kita ging.

Schwierigkeiten bei der Umsetzung gab es keine. Im Gegenteil, sagt Eva Timmermann mit einem Augenzwinkern – gerade zu Beginn war es noch einfacher, da die Kinder kleiner waren und viel Schlaf brauchten. Eine mögliche Hürde bei einer solchen Maßnahme ist wohl die Akzeptanz bei den Kollegen/-innen, die mit im Büro sitzen. Das ist aber bei Sanitär Stracke gar kein Problem. Selbst wenn die Windeln gewechselt werden müssen, sehen das alle gelassen.

Die Kosten für die kindgerechte Ausstattung des Büros beispielsweise mit Schubladensicherungen hat der Chef getragen; die Sicherheit hat für ihn Vorrang. Auch den Laufstall stellt das Unternehmen.

Hintergrund

Das Thema Familienfreundlichkeit ist dem Chef Helmut Stracke für sein eigenes Unternehmen sehr wichtig: Als seine Kinder noch klein waren, hat er sie auch immer mit in den Betrieb gebracht. Daher war es für ihn nur folgerichtig, auch seiner Mitarbeiterin dieses Angebot zu machen. „Eine gute Fachkraft, die wegen der ländlichen Wohnlage Schwierigkeiten mit der Kinderbetreuung hat, muss eine Chance haben!“ sagt er. „Wenn eine Mitarbeiterin nicht in einem Handwerksbetrieb ihr Kind mit zur Arbeit bringen kann, wo ist es denn dann möglich? Unser Sohn und unsere Tochter waren ja auch als Kinder im Laufstall mit im Büro.“

Wirkung

Für Eva Timmermann bringt diese Lösung nur Vorteile. Die Familie braucht nicht auf ihr Gehalt als Bürokauffrau verzichten und sie kann ihr Kind weiter stillen, was bei einer professionellen Betreuung in den ersten Monaten nicht möglich wäre. Außerdem bekommen sie und ihr Mann, der ebenfalls im Unternehmen arbeitet und öfter verbeischaut, auf diese Weise die Entwicklung des Kindes immer mit – etwa beim Krabbeln.

 Eva Timmermann war bei beiden Kindern nur knapp acht Wochen nach der Geburt zu Hause und konnte so schon sehr früh wieder in den Berufsalltag einsteigen, ohne viel zu verpassen. Auch musste auf diese Weise das Unternehmen nicht lange auf sie verzichten oder gar Ersatz suchen. Sie findet, dass diese Betreuungsform auch einen positiven Einfluss auf ihre Kinder hat: Sie lernen sich selbst zu beschäftigen und fremdeln nicht bei anderen Menschen.

 Für die Kolleginnen ist das Mutter-Kind-Büro ebenfalls kein Problem: Jede freut sich über die tägliche Abwechslung mit dem Kind, und übernimmt gerne auch mal das „Sitten“, wenn Eva Timmermann gerade den Kopf für aufwendigere Arbeiten frei haben muss. Auch die Kunden/-innen haben kein Problem mit dem Kind; viele kommen sogar extra ins Büro und fragen nach dem Kleinen.

 Am wenigsten aber hat wohl Helmut Stracke selbst ein Problem damit, wenn ein Kind mit im Büro sitzt. Eva Timmermann sagt sogar, dass er quasi wie ein Großvaterersatz ist, da die eigenen Großeltern zu weit weg leben.

Ausblick

Das Angebot, das Mutter-Kind-Büro zu nutzen, steht auch allen anderen Mitarbeiter/-innen offen, sagt Helmut Stracke. Zwar sieht die zweite Bürokraft Jana Panagiotidis sich selbst noch nicht in der Situation, findet aber die Gewissheit, Beruf und Familie vereinbaren zu können, für ihre persönliche Zukunftsplanung sehr gut.

Stand: Oktober 2017

Firma
Sanitär- und Heizungstechnik Helmut Stracke e.K.
Branche
Handwerk
Produkte
Installations- und Heizungsbau
Standort
Menden
Gründungsjahr
1959
Beschäftigtenzahl
11-25
Frauenanteil
23%
Unternehmen

Sanitär Stracke in Menden ist spezialisiert auf Sanitärtechnik, Gasheiztechnik, Bauklempnerei, Gas-, Wasser-, Heizungs- und Lüftungsinstallation. Hier nimmt sich noch der Chef persönlich der Zufriedenheit von Kundschaft und Belegschaft an.

Ansprechperson

Sanitär Stracke
Helmut Stracke, Geschäftsführer
Bieberkamp 20
58710 Menden
Tel. 0 23 73 / 66 9 66
info@sanitaer-stracke.de
www.sanitaer-stracke.de   

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